Der Band untersucht das Verhältnis zwischen Liturgie und Musik im birituellen Mailand im 18. Jahrhundert. Die Rituszugehörigkeit einer Kirche bestimmte ihre liturgische Musik. Während in den meist den römischen Ritus zelebrierenden Klöstern ein ausgelassener Theaterstil mit üppigem Orchesterpart vorherrschte, war den ambrosianischen Bistumskirchen ein auf Textverständlichkeit ausgerichteter a cappella-Stil eigen. Letzterer stand im Geiste der katholischen Aufklärung, des Tridentinums und der Dekrete Carlo Borromeos von 1565. Der Autor geht der Frage nach, wie der jeweilige Ritus, d.h. der ambrosianische wie auch der römische, figuralmusikalisch vertont wurde und wie sich die Biritualität insgesamt auf die liturgische Musik Mailands auswirkte.