Jürgen Werbick tritt in diesem Buch mit Papst Franziskus in einen Dialog über die Gottesfrage, wobei er sich in manche Hintergründe hineintastet, die in den Texten des Papstes nur angedeutet werden. Sein erneuter Versuch, eine theologische Gotteslehre zu entwerfen, ist für theologisch Interessierte, die sich über das theologische Profil des gegenwärtigen Papstes informieren und darüber hinaus in die elementaren Fragen eines biblisch-christlichen Redens von Gott heute einarbeiten wollen.
Papst Franziskus hat einen neuen Ton in die lehramtliche Verkündigung gebracht. Seine Texte leiden nicht unter der Last der Unmissverständlichkeit und des Rechthabenmüssens. Sie langweilen nicht mit der Ausgewogenheit einer Abhandlung, die alles im Blick haben will, um dann mit dem Vorwurf zu kommen, „die Anderen“ hätten das Entscheidende nicht ausreichend gewürdigt. Papst Franziskus’ Texte provozieren, aber sie fallen nicht in die Jammer-Tonlage oder den Gestus des leicht genervten Rechthabers. Sie verkündigen nicht eine lehramtliche Normaltheologie, der man tunlichst folgen sollte, damit es in Verkündigung und Theologie nicht mehr so viele Misstöne und Unbesonnenheiten gebe. Kurz gesagt: Diese Texte fordern – mitunter ziemlich ungeschützt – zum Dialog heraus und billigen Lesern und Hörern eine eigene Stimme zu.
Es lohnt sich, auf diesen anderen theologischen Tonfall genau zu hören, denn er lädt zum Gespräch und fordert auf zum Nachfragen, Zusammenhänge-Entdecken, Weiterdenken, auch Anders-Denken.