Politiker, Geschichts- und Politikwissenschaftlerinnen erforschen anhaltend Kontinuitäten, Entwicklungen und Strukturen von rassistischem und völkischem Gedankengut im rechten politischen Spektrum der Bundesrepublik. Sie fragen mit Recht, aus welchen Quellen es sich speist und wer es über das Dritte Reich hinaus transportiert hat. Das Buch untersucht die junge Elite von Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg in ihrem Wirken vor und nach dem Untergang der NS-Diktatur. Es unternimmt im Wege einer Kollektivbiographie die Analyse der jungen, akademisch ausgebildeten Angehörigen des Amtes Rosenberg. Dessen Chef war von Hitler 1934 mit der ideologischen Festigung der NSDAP und der Durchdingung der gesamten deutschen Gesellschaft mit deren rassistisch-völkischer Weltanschauung beauftragt worden. Die meisten seiner extremistischen Bürokraten überlebten den Krieg, nur wenige distanzierten sich nach 1945 wirklich vom Nationalsozialismus. Mit ihrem Tod starben weder ihre Ideologie noch die entsprechende Sprache aus; sie wirken teilweise bis heute fort.