Die Industrialisierung in Europa ist eine Geschichte regionaler Entwicklung. Die Steinkohle war der bestimmende Energieträger dieser Zeit und auch wenn die Staaten den institutionellen Rahmen setzten, bildeten sich die industriellen Ballungsgebiete unabhängig von administrativen Grenzziehungen in der Nähe von Steinkohlenlagerstätten. So entstanden Regionen, die – jeweils in Abhängigkeit von ihrer Ressourcenausstattung und anderen Gegebenheiten – einen eigenen Entwicklungspfad einschlugen, sich in ihrer Dynamik jedoch gegenseitig beförderten. Einige dieser Gebiete waren aufgrund der großen Menge geförderter Steinkohlen oder produzierter Güter von so hoher Bedeutung in Europa, dass sie aufgrund ihrer überregionalen Auswirkung als Führungsregionen der Industrialisierung bezeichnet werden.


Juliane Czierpka liefert mit dieser Studie eine Definition dessen, was eine Führungsregion ausmachen muss. Im Fokus steht dabei die empirische Analyse von zwei Führungsregionen: dem Black Country und dem Borinage. Die Untersuchung versteht sich als ein Beitrag zur regionalen Wirtschaftsgeschichte und legt daher ein besonderes Augenmerk auf die sachgerechte Abgrenzung der Regionen.