Ein Leben im Jahrhundert der Extreme: Der viel zu wenig gewürdigte sozialdemokratische Ethnologe, Pädagoge, Historiker und "Diplomat der Völkerverständigung" Georg Eckert (1912–1974) steht für einen politisch aktiven deutschen Wissenschaftler.
Seine Biografie ist geprägt von den politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts: Sozialistischer Studentenführer in der Weimarer Zeit, Anpassung an das NS-System, im Krieg Leiter der Marine- wetterwarte Saloniki und "Notanker" für Griechen, Überlaufen zur ELAS, dann zu den Briten,
1945 Wiedereintritt in die SPD, Geschichtsprofessor in Braunschweig, aktiv im gesellschaftlichen Wiederaufbau, Gründung des Internationalen Schulbuchinstituts, Wirken als Sozialhistoriker für die Friedrich-Ebert-Stiftung, Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission. Eckert konnte wissenschaftlich wirken und politisch gestalten. Konnte er trotz aller Zwänge und Versuchungen seinen Prinzipien treu bleiben?