Wer länger als zwei Wochen trauert, hat eine Depression – so der Diagnoseschlüssel. Behandelt wird sie mit Medikamenten und jahrelanger Therapie.
Das muss sich ändern, fordert der Psychotherapeut Thorsten Padberg. Studien belegen, dass Psychopharmaka meist nicht mehr bewirken als ein Placebo. Depressionen haben keine nachweisbaren körperlichen Ursachen, weder Hormone noch Gene oder das Gehirn.
Die Ursachen liegen meist im Leben der Betroffenen. Trennung, Tod, Jobverlust lassen uns grübeln, verzweifeln oder trauern. Depressionen haben gesellschaftliche Ursachen, die nicht ignoriert werden dürfen. Es ist möglich, Betroffenen zu helfen, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen.
Thorsten Padberg will Mut machen mit einer Erkenntnis, die Experten genauso bestätigen wie etliche Fälle aus seiner Praxis: Niemand muss ein Leben lang leiden und Pillen schlucken.