Die Arbeitsmigration brachte im späten 19. Jahrhundert Bewegung in die konfessionelle Landkarte Mitteldeutschlands: Als „boomende“ Industrieregion zog das Königreich Sachsen nach 1871 massenhaft katholische Arbeiter aus dem Habsburgerreich und den preußischen Ostprovinzen an. Die Migranten kamen in ein Land mit einem ausgeprägten protestantischen Bewusstsein und zugleich in eine Hochburg der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Vorstellungen religiöser und gesellschaftlicher Zugehörigkeit, die sich in dieser Situation herausbildeten. Methodisch innovativ und sprachlich gewandt gelingt es dem Autor, die Integrationsprozesse einer sozialen und religiösen Minderheit historisch verstehbar zu machen.