Dieser erste Band des Arbeitskreises Europa der Fritz Thyssen Stiftung hat ein doppeltes Anliegen. Zum einen will er die Einheit der europäischen Literatur im Rückbezug auf ein antikes, sich seit dem Alten Griechenland formierendes Erbe und dessen Tradierung aufsuchen. Zum anderen will er ebenso die Einheitlichkeit der europäischen Literatur in ihren innovativen Leistungen aufzeigen, die sich in kritischer Distanz zu dieser Tradition herausbilden. Am Beispiel der europäischen Dichtungstheorie sowie des frühneuzeitlichen Dramas und der provenzalischen Liebeslyrik wird gezeigt, wie über weite Teile Europas innovative literarische Muster entstehen, die jenseits aller Unterschiede der Sprachen ein hohes Maß an literarischer und gedanklicher Gemeinsamkeit in der europäischen Literatur stiften.