Der Tatsache, dass die exegetische Arbeit des Leipziger und Erlanger Theologen Franz Delitzsch schon zu seiner eigenen Zeit als altmodisch galt, entspricht nicht die Rezeption und Aufmerksamkeit, die seine Schriften im deutschsprachigen wie im englischsprachigem Raum genossen haben und teilweise noch genießen. Diese Dissertation untersucht mit Blick auf dieses Phänomen den von Delitzsch angewandten Ansatz und dessen Wurzeln in der lutherischen Erlanger Schule, zu der er – so zeigt es sich – eindeutig gehörte. Gegenwärtige Debatten über die Stellung des Alten Testaments in christlicher Theologie bestätigen die dauerhafte Relevanz solcher Untersuchungen, gerade wenn man Delitzschs bemerkenswerte Beziehung zum Judentum bedenkt.

[Experience in the Old Testament. Explorations on Franz Delitzsch's Exegesis of the Old Testament]
The fact that, even in his own day, the exegetical work of the theologian Franz Delitzsch (Leipzig and Erlangen) was treated as outdated, stands in contrast to the reception and attention his writings received and in some cases still receive in both German and English speaking contexts. With an eye to this phenomenon, this dissertation investigates Delitzsch’s approach and its roots in the Lutheran Erlangen School, to which he clearly belonged, as its demonstrated. Present debates about the place of the Old Testament in Christian theology confirm the continued relevance of such studies, in particular when one considers Delitzsch´s remarkable relationship to Judaism.