Das Buch widmet sich poetischen Positionierungen zu kosmologischen Problemfeldern in lateinischen und deutschsprachigen Epen des Hochmittelalters, u.a. der Cosmographia, dem Architrenius, dem Laborintus, Flore und Blanscheflur, dem Wigalois sowie der Crône. Dabei plausibilisiert es ein Diskursnetz im Bereich jeweils kosmologisch fundierter anthropologischer, epistemologischer sowie poetologischer Fragehorizonte. An die Stelle eines einsträngigen Fortschrittsnarrativs tritt die Annahme einer ‚Gemengelage‘, einer Textlandschaft aus verstreuten Einheiten. Gezeigt wird, wie diese sich – zumeist in Form von Verschiebungen, Überlagerungen und Synkretismen – zu den drängenden Fragen zeitgenössischer Kosmologie im 12./13. Jahrhundert positionieren.