Stimme und Sprechweise tragen in hohem Maße dazu bei, wie Menschen auf uns wirken. So können wir neben Alter, Geschlecht und emotionalem Zustand auch auf überdauernde charakterliche Eigenschaften schließen. Der Dialekt einer sprechenden Person liefert darüber hinaus Hinweise auf die regionale Herkunft und ruft gleichzeitig Bewertungen hervor, die mit der Mundart verknüpft sind. Aber wirkt sich dieser Umstand direkt auf die Wahrnehmung der Persönlichkeit aus? Werden Personen also anders eingeschätzt, je nachdem ob sie sich standardsprachlich oder dialektal äußern?

Diese übergeordnete Leitfrage wird mithilfe von Hörexperimenten und einem standardisierten Verfahren der Persönlichkeitsdiagnostik beantwortet. Dabei stehen das Obersächsische und Mittelbairische als zwei der prominentesten Dialektvertreter der deutschen Sprache im Mittelpunkt. Zusätzlich werden sprachhistorische, politische sowie sozio-demografische Einflussfaktoren als mögliche Auslöser für mundartbezogene Stereotype betrachtet.