Die zunehmende globale Zirkulation und Verflechtung literarischer Praktiken verlangt nach einer Revidierung nationaler und kontinentaler Gattungsgeschichten. Dieser Band lenkt den Blick aus einer transarealen Perspektive heraus auf die wachsende Diversität von Gattungen im Zuge der kulturellen Globalisierung. Er interessiert sich weniger für die zunehmende Homogenisierung von Gattungssystemen und Lesererwartungen infolge globalisierter Kommunikationsstrukturen als vielmehr für eine neue Heterogenität literarischer Formen, die aus Prozessen der Hybridisierung, Transkulturation, Kreolisierung und des Kulturtransfers hervorgeht. Anhand von Fallstudien zu Lateinamerika, der Karibik, Westafrika und den USA von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart befassen sich die Beiträge mit unterschiedlichen Szenarien der globalen Zirkulation literarischer Formen, kombiniert mit theoretischen Überlegungen zum Zusammenhang von kultureller Globalisierung und Gattungsgeschichte.