Der Religionsphilosoph Romano Guardini trat seine Stelle an der Universität in Berlin im Krisenjahr 1923 an. Widerständen zum Trotz gelang es ihm, 16 Jahre lang auf neue, lebendige, oft politisch gewagte Weise über »das Katholische« zu sprechen. Thomas Brose und Hans Maier befragen die Persönlichkeit und das Werk Guardinis im Blick auf die ungebrochen ausstrahlende Inspiration für die spirituelle Substanz auch der säkularen Gesellschaft und für den Dialog zwischen dieser Gesellschaft und der Religion. Sie zeigen ihn als jemanden, der nicht nur ein Lehrer für »die drinnen« war: weil er stets »die draußen vor der Kirchentür« im Blick hatte; weil er mehr durch Interpretationen als durch Lehrsätze sprach; und weil er die Freiheit seiner Leserinnen und Hörer auf eine Weise achtete, die Respekt selbst vor antireligiösen Gefühlen einschloss.