Nach ihren bahnbrechenden Beiträgen zur Geschichte der Deutschen im Zarenreich und in der Sowjetunion, zum Hitler-Stalin-Pakt und zum Widerstand der internationalen Diplomatie gegen den Russlandfeldzug 1941, legt die Ostwissenschaftlerin Eva Ingeborg Fleischhauer nun aus Anlass des 100. Jahrestags der Großen Russischen Revolution eines der schwierigsten und verborgensten Kapitel gemeinsamer deutsch-russischer Geschichte vor: Es beinhaltet das Ende der russischen Monarchie und die Machtergreifung über das kriegsmüde Russland durch eine kleine, im Ausland auf diese Aufgabe vorbereitete, Minderheit von Berufsrevolutionären unter der Führung von Uljanow-Lenin.
Frei von ideologischen Schablonen und aus der intimen Kenntnis der russischen Gesellschaft und internationalen Beziehungen betrachtet, weichen - nach zehnjähriger, detektivischer Arbeit an den erhaltenen Quellen in der Absicht einer Rekonstruktion der Inhalte der vernichteten Akten - unbekannte Zusammenhänge sensationellen Entdeckungen, präsentiert sich der Ablauf der Petrograder Ereignisse vom Februar und Oktober 1917 in einem neuen, verblüffenden Licht.
Die packende Darstellung spiegelt das zentrale politische Geschehen des Ersten Weltkriegs in der Brechung deutsch-bolschewistischer Vernichtungsstrategie wider und nimmt ihr Scheitern aufgrund der Gleichartigkeit der Mentalitäten ihrer Protagonisten als begründet vorweg.