Im vorliegenden Band werden meine knapp dreijährigen Recherchen zum SS-Generalmajor Franz Mueller-Darss zusammengefasst.
Mueller stammte aus einer Förster-Familie am Rande des Eichsfeldes, wurde in den Kadettenanstalten Plön und Lichterfelde gedrillt; nahm am Ersten Weltkrieg teil, war Angehöriger eines Freikorps im damaligen Schlesien, ab 1924 Forstbeamter in Born a. Darss. Ab 1936 Mitglied der SS machte er eine steile Kariere im engsten Kreis um den Reichsführer SS Heinrich Himmler.
Im Sommer 1945 floh er mithilfe Einheimischer von Born über den Bodden nach Hamburg, kam kurz in britische Gefangenschaft und konnte 1949 durch einen Widerspruch beim Entnazifizierungsverfahren seine vollständige Rehabilitierung erreichen. Vermutlich war ihm dabei die »Organisation Gehlen«, die Vorläuferorganisation des Bundesnachrichtendienstes behilflich, der er seit Ende 1948 angehörte. Nach seiner vollständigen Enttarnung durch den polnischen Geheimdienst musste Mueller ins Bayrische Lenggries umziehen, wo er 1976 starb. Der »Persönliche Beauftragte des RFSS für das Hundewesen« im persönlichen Stab Himmlers, Franz Mueller-Darss, der von Oranienburg aus für die Ausbildung aller KZ- und Polizeihunde verantwortlich war, wurde nie vor Gericht gestellt.
Ich habe dieses Buch im Andenken an die Menschen geschrieben, die unter Lebensgefahr in Born a. Darss für Mueller-Darss schuften mussten: Sinti und Roma, Zeuginnen Jehovas, russische Kriegsgefangene.