Ziel dieser Arbeit ist es, dem heutigen Betrachter aus Sicht des Autors interessante Informationen zum Dr. Faust, insbesondere zum Puppen-Faust, durch ihre „Wiederentdeckung“ nahezubringen.

Die hier vorgestellte Kommentierung des Faust-Stoffes von 1807 des Literaturwissenschaftlers Joseph Görres in seiner Sammlung „Die teutschen Volksbücher" erscheint besonders bemerkenswert. Görres erschloss durch seine literaturhistorischen Forschungen den tieferen Sinn und den poetischen Wert dieses Textes. Er analysierte, kommentierte und stellte vor allem auch Verbindungen zu den älteren Quellen bzw. Ereignissen, also vor der Zeit um die eigentliche Faust-Figur, her.
Dieser Schwerpunkt wird aufgelockert, durch Abbildungen inklusive der inhaltlichen Prosa-Erläuterungen zu Goethes Faust 1 und 2 auf Liebig´s Sammelbildern von 1932 sowie durch die Wiedergabe der Darlegungen zum Faust aus dem Deutschen Kulturatlas, einer umfangreichen weiterbildenden Darstellung zur deutschen Kulturgeschichte von 1936. Ein Vortragsmanuskript von Günter Schnorr zum „Puppenspiel vom Dr. Faust“ von 1978 sowie Abbildungen von zwei Inszenierungen des Hohenloher Figurentheaters zum „Doktor Faust“ ergänzen dies. Sie folgten unmittelbar zeitlich hintereinander (1984/1986) und zeugen vom Ringen eines Puppenspielers um bestmögliche Form und Wirkung. Abschließend ist die Ausstellungsdokumentation des Puppentheaterarchivs Johannes Richter zum Thema von 2006 angefügt.  

Der Autor befasst sich seit fast 40 Jahren mit der Historie des Figurentheaters und betreibt seit 1991 ein Puppentheaterarchiv. Die Ergebnisse seiner Nachforschungen werden in diversen Ausstellungen, Fachzeitschriften und eigenen Veröffentlichungen publiziert und ergänzen so die Öffentlichkeitsarbeit für ein vielfältiges, einzigartiges und zu wenig beachtetes Medium.
Er ist Mitglied der UNIMA, der internationalen Vereinigung der Puppenspieler und Figurentheater-Interessierten, sowie des Fördervereins Magdeburger Puppentheater e.V.