Der Glaube an die Wirkmacht des Wortes ist ein Herzstück protestantischer Theologie, aber nicht nur dieser. Er bildet genauso das Fundament der Hermeneutik Hans-Georg Gadamers. Denn Gadamer wie auch der Protestantismus gehen von der Annahme aus, dass der Mensch nicht Herr über das Wort ist. Die Wirkung des Wortes entzieht sich der menschlichen Kontrolle - und doch ereignet sich das Wort nicht willkürlich: Im Wort tut sich Wahrheit kund. Matthias Baum untersucht die Hermeneutik Gadamers aus christlich-theologischer Perspektive. Er leistet dabei ein Dreifaches: Erstens zeichnet er Gadamers Rezeption theologischer Grundgedanken nach; analysiert zweitens, wie Gadamer diese transformiert und beleuchtet drittens Strukturanalogien zwischen Gadamers Hermeneutik und christlicher Theologie.