So wie körperliche Gewalt Spuren auf der Haut hinterlässt, schreibt sich konzeptuelle Gewalt über Algorithmen in Schnittstellen ein – als pixelgewordenes Vorurteil, als meme­fizierte Diskriminierung in geheimen Chatgruppen. Das Codieren und Decodieren von Körperober­flächen und Interfaces folgt einer Vielzahl von Normen. Sie sind aber nicht starr, sondern bilden eine Matrix aus Geschmäckern, kultu­rellen Prägungen, technischen Voraussetz­ungen oder körperlichen Möglichkeiten. Die Beiträge des Bandes erzeugen ein inter­disziplinäres Rauschen zwischen Oberflächen­strukturen und punktuellen Vertiefungen: Oberflächen, Häute und Interfaces werden verletzt, vermessen, verändert oder geheilt.

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Just as physical violence leaves its marks on the skin, conceptual violence is written into interfaces via algorithms—in the form of biases turned into pixels, as discrimi­nation implanted in memes in secret chat groups. The coding and decoding of body surfaces and interfaces is contingent on a whole host of norms. Yet these are not fixed: rather, they combine to create a matrix of tastes, cultural influences, technical conditions, and physical possibilities. The essays in this volume produce an interdisciplinary noise between surface structures and a selection of cavities: surfaces, skins, and interfaces are injured, gauged, altered, or remedied.