SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen pflegen Ideale vom »guten Helfer« bzw. der »guten Helferin«. Gleichzeitig bleibt ihre Praxis oft weit dahinter zurück: Immer wieder stellen sie bei sich und anderen Fehler und Unvermögen fest. Einerseits nutzen sie diese Negativität als Ansporn für Lern- und Entwicklungsprozesse. Andererseits sorgen sie mit Hilfe ausgefeilter Strategien dafür, dass die eigenen »dunklen Seiten« verblassen, damit man selbst weiter daran glauben kann, »gut« zu sein. Das führt zu Leid am unerfüllten Ideal und zu Konflikten mit sich und anderen, in denen man sich aufreiben kann.
Als Alternative zu diesen unergiebigen Prozessen bietet der Autor hier Ausstiegsoptionen an. Es kommt darauf an, die eigenen Ideale in Frage zu stellen, sie mit Ungewissheit und Ambivalenzen anzureichern. Alternative Helfer-Bilder können diesen Prozess unterstützen. Die Fehler-Freundlichkeit, die damit einhergeht, vermag zu einer Praxis führen, die zwar nie durchgängig gut, aber immer wieder »gut genug« sein kann.