Wie vielleicht kein zweites Unternehmen hat es die Ruhrchemie AG seit ihrer Gründung 1927/28 verstanden, die eigene Geschichte fotografisch zu dokumentieren. Neben zahlreichen Berufs- und Amateurfotografen, deren Aufnahmen Eingang in Werkszeitschriften und andere Veröffentlichungen fanden, beauftragte die Ruhrchemie auch Koryphäen wie Albert Renger-Patzsch und Robert Häusser.
Renger-Patzschs kühle, um Objektivität bemühte Herangehensweise bot die ideale Form zur Repräsentation von Industriearchitektur und Ingenieursbauten. Im Gegensatz zu seinen meist menschenleeren Aufnahmen bildete der Mensch an seinem Arbeitsplatz einen zentralen Schwerpunkt von Häussers fotografischer Auseinandersetzung mit der Ruhrchemie. Neben den für ihn typischen Schwarzweißaufnahmen haben sich im Archiv des Unternehmens weit über einhundert Farbdiapositive erhalten, von denen zahlreiche hier erstmals überhaupt publiziert werden.
Mit einer zeitlichen Spanne von fast einhundert Jahren stellt das Buch die ganze formale und thematische Bandbreite des Sammlungsbestandes vor und führt neben der stetigen Veränderung der Bildsprache auch den technischen Wandel des Mediums vor Augen.