Im ostdeutschen Modedesign gab es eine ästhetische Avantgarde, über die bisher nur wenig bekannt ist. Die von Ute Lindner aus privaten und öffentlichen Archiven zusammengetragenen Skizzen, Zeichnungen und Grafiken offenbaren eine beeindruckende Fülle an Handschriften und Ideen, die unter den Bedingungen der Planwirtschaft fast ausschließlich in Musterkollektionen und ab den 1970er Jahren durch das Modeunternehmen »Exquisit« auch für den Handel umgesetzt werden konnten. Der einleitende Essay von Mathias Bertram beschreibt die Entwicklung eines Modekonzeptes, das versuchte, den gehetzten Modebetrieb der Moderne »vom Kopf auf die Füße« zu stellen, und sich heute im Zeichen der Bemühungen um Nachhaltigkeit von erstaunlicher Aktualität erweist.