In ihren Arbeiten beschäftigen sich Katja Stuke und Oliver Sieber mit Fragen nach den Strukturen von Städten und dem Zusammenhang zwischen städtebaulichen und sozialen Grenzen. In ihren Fotografien zeigt sich ein besonderes Interesse an marginalisierten oder in der kollektiven Wahrnehmung stigmatisierten Regionen und Stadtteilen. Dabei ist ihre Arbeit weniger dem Einzelbild verpflichtet. Stuke und Sieber arbeiten vielmehr in Serien und Sequenzen; sie schichten, mischen und verknüpfen Material, um so vielschichte Assoziationen zu schaffen.
Ihre neueste Arbeit setzt die französische Hauptstadt in Bezug zum Ruhrgebiet und seinem imaginierten Zentrum, der oft als „Eiffelturm des Ruhrgebiets“ bezeichneten Zeche Zollverein. Dabei sind weder Eiffelturm noch Zeche im Blickpunkt ihrer Aufnahmen. Vielmehr haben Stuke und Sieber in ihrer Versuchsanordnung den Aufnahmen, die entlang der Pariser Périphérique entstanden sind, jeweils Plätze zur Seite gestellt, die auf das Ruhrgebiet referieren.
Die aufgesuchten Orte in diesem System sind scheinbar willkürlich gewählt und zeigen gerade deshalb in ihrer randomisierten, fragmentarischen Anordnung unerwartete Schnittmengen und erkenntnisreiche Verknüpfungen zwischen geografisch und zeitlich disparaten Orten, Handlungen, Ereignissen und Akteur:innen auf.