Die binär konzeptualisierte Geschlechterdifferenz war und ist eine der folgenreichsten sozialen Kategorisierungen, die einhergeht mit strukturellen Herrschafts- und Unterdrückungsmechanismen, gerade auch innerhalb der Kulturszene.
Der Katalog setzt sich mit der historischen und bestehenden Unterrepräsentation von Künstlerinnen auseinander. Mit einem kritischen Blick auf die eigene Sammlung des Märkischen Museums Witten werden anhand von 50 Künstlerinnen aus dem Bestand beispielhaft künstlerische Entwicklungen von 1900 bis zur Gegenwart vorgestellt. Die Auswahl zeigt keinen vollständigen kunsthistorischen Überblick zur Rolle der Frau in der Kunst der Moderne, sondern bildet das ab, was im Laufe der Jahre Eingang in die Wittener Sammlung fand und die Spezifika des Hauses widerspiegelt.
Die Publikation beleuchtet so die Geschlechterverhältnisse innerhalb der eigenen Sammlung und musealen Praxis kritisch. Warum führt die Geschlechterdifferenz dazu, dass Frauen nicht als gleichberechtigter Teil der Gesellschaft angesehen werden? Wie sehen die strukturellen und institutionellen Machtverhältnisse in der bildenden Kunst aus?
Mit Arbeiten von: Marianne Aue, Elke Balzer-Kahl, Gerlinde Beck, Hilde Broër, Dora Castell, Chow Chung-cheng, Frauke Dannert, Helga Elben, Thekla Diedrich-Wrede, FRANEK, Ida Gerhardi, Lis Goebel, Ise Hanf-Weinholt, Hannah Höch, Anna Holzhauer, Mienske Janssen, Tina Juretzek, Eva Maria Kentner, Ida Kerkovius, Annemarie Kirchner-Kruse, Käthe Kollwitz, Sigrid Kopfermann, Kirsten Krüger, Andrea Küster, Vala Lamberger, Roswitha Lüder, Brigitte Matschinsky-Denninghoff, Paula Modersohn-Becker, Maina-Miriam Munsky, Gabriele Münter, Hanna Nagel, Eva Niestrath-Berger, Catalina Pabón, Grete Penner, RISSA, Tanja Rochelmeyer, Marie-Louise von Rogister, Marjana Scheriau, Elisabeth Schmitz, Gisela Schwarz-Kleegraf, Constanze Schwedeler, Renée Sintenis, Susanne Stähli, Ulrike Termeer, Hedwig Thun, URSULA, Elisabeth Voigt, Viktoria Wehrmeister, Irmgart Wessel-Zumloh, Dorothee von Windheim.