Er ist allseits beliebt, seine Praxis modern und elegant eingerichtet. Dennoch behandelt er auch weniger vermögende Patienten zu einem moderaten Honorar. Doktor Fadigati genießt hohes Ansehen in der besseren Gesellschaft Ferraras. Nur dass er immer noch nicht verheiratet ist, kann keiner verstehen. Gerüchten, er sei dem eigenen Geschlecht zugetan, wird gnädig begegnet, solange Fadigati die Fassade der Wohlanständigkeit aufrechterhält. Dann verliebt er sich in einen sportlichen Studenten, mit dem er im Sommer, unterwegs in einem roten Alfa Romeo, vor den Augen der Strandurlauber aus Ferrara durch die Hotels der kleinen Badeorte an der Adria-Küste zieht. Da hat es ein Ende mit der Nachsicht.
Erzählt wird die Geschichte von einem jüdischen Mitstudenten, den der aufkommende Antisemitismus des faschistischen Italien ein feines Gespür für den Stimmungswandel im Bürgertum entwickeln lässt.