Der Konsum urheberrechtlich geschützter Werke über das Internet ist längst Alltag geworden. Bücher und Musiktitel können legal heruntergeladen und auf mehreren Endgeräten gespeichert werden. Bei Filmen hat sich der Vertrieb über Cloud Computing durch Bereitstellen einzelner Titel zum Streaming durchgesetzt. Diese neuen Vertriebswege schaffen für Urheber und Konsumenten viele Vorteile. Bei der Anwendung urheberrechtlicher Normen auf diese neuartigen Technologien ergeben sich aber Zweifelsfragen. So ist einer der Grundpfeiler des Urheberrechts, der Erschöpfungsgrundsatz, nur für die Verbreitung körperlicher Werkexemplare normiert. Trotzdem wurde er durch den EuGH bereits auf den Download-Vertrieb von Software angewandt. Das Werk widmet sich der interessanten Fragestellung, ob der Erschöpfungsgrundsatz zur Wahrung des Interessengleichgewichts zwischen Urheber und Rezipient auch auf den Vertrieb anderer digitaler Güter, insbesondere über Cloud Computing, übertragen werden kann.