Die Enteignung und Vertreibung des Deutschen Ordens aus dem Hl. Römischen Reich deutscher Nation zu Beginn des 19. Jahrhunderts stellt eine Katastrophe für die archivalische Überlieferung des Ordens dar, da sein Hauptarchiv in Mergentheim zerstückelt wurde und territorial zuzuordnende Archivalien an die neuen Territorialherren, zentrale Überlieferung an die neue Zentrale des Ordens in Wien übergeben wurden. DieserVorgang hielt aufgrund neuer politischer Ordnungen bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg an. Die Aufteilungen fanden zum Teil in recht grober, nicht immer inhaltsgerechter Form statt. Daher ist es eine wichtige Aufgabe, die Bestände an ihren neuen Lagerorten für die Forschung bekannt zu machen.

Begonnen wurde mit dem Deutschordenszentralarchiv Wien, dessen Urkundenbestand in Form von fast 13.000 Kurzregesten nunmehr vorliegt. In diesem Band sind die Urkunden der Balleien Koblenz und Lothringen, soweit sie im Landeshauptarchiv Koblenz liegen, in über 1.000 Kurzregesten erschlossen; andere Teile werden u.a. im Historischen Archiv der Stadt Köln, im Staatsarchiv Wiesbaden, im Staatsarchiv Ludwigsburg, aber auch im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin verwahrt.

Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, Band 14.