Die Beiträge des Sammelbandes ziehen eine kritische Bilanz der Rezeption des Capability Approachs in der Sozialpädagogik. Eröffnet dieser einen aktuellen ethischen Referenzrahmen für Gerechtigkeitsdiskurse oder wird er gar als Desiderat für eine vermeintliche Theorielücke angepriesen?

Der Capability Approach hat besonders in der Ausformulierung von Martha Nussbaum wie auch von Amartya Sen eine breite (sozial-)pädagogische Rezeption erfahren. Als ethischer Legitimationshorizont für Gerechtigkeitsdiskurse konnte dabei unter dem Paradigma einer Ermöglichung eines guten Lebens für Menschen (auch) in prekären Lebenslagen ein Gegengewicht zu eher rein ökonomisch orientierten Diskursen in der Sozialpädagogik eröffnet werden. In einer kritischen Bilanz der Rezeption des Capability Approach ist jedoch zu fragen, ob die Thematik des guten Lebens überhaupt einen angemessenen ethischen und gesellschaftspolitischen Horizont für die Sozialpädagogik, auch ihrer Geschichte nach, darzustellen vermag. Auf diese und andere Fragen suchen die insgesamt zwölf Beiträge dieses Buches Antworten zu geben.