Die Rede vom Gewalthandeln Gottes in der Bibel als Offenbarungsschrift bildet eine große theologische und religionspädagogische Herausforderung. Exemplarisch werden hier die Exodus- und Landnahmetexte als zentrale heilgeschichtliche Erzählungen exegetisch analysiert und nach ihrem religionspädagogischen Potential für Kinder und Jugendliche gefragt. Die historische, religionsgeschichtliche und literarische Kontextualisierung der Texte macht deutlich, dass die Betonung des macht- und gewaltvollen Eintretens Gottes für Israel eine theologische Reflexion traumatischer Gewalterfahrungen darstellt und dass sich bereits in den Texten selbst Korrekturen des Gewaltaspekts finden, die Anregungen zum Umgang mit aktuellen Gewalterfahrungen geben können.