Anhand der politischen Rhetorik untersucht Anne-Kerstin Tschammer die symbolisch-repräsentative Arbeit an der deutschen Einheit in der Zeit der friedlichen Revolution, des Mauerfalls und der Wiedervereinigung. Es ist die erste wissenschaftliche Studie, die sich diesem Aspekt widmet und die Rhetorik dieses für die politische Gegenwart so bedeutsamen Zeitraumes umfassend behandelt. Damit geht die Autorin an den Ursprung noch heute bestehender ost- und westdeutscher Identitäten sowie der gesamtdeutschen Integration und ergänzt die Literatur zu den formalen Aspekten der Wiedervereinigung um die Analyse der politischen Ansprache der Menschen. Es zeigt sich, dass die Wiedervereinigung ein großer rhetorischer Erfolg war. Doch offenbarten sich in der Rhetorik auch ihre Mängel. So war die Sprache der Einheit nicht zuletzt auch eine Sprache der Differenz.