Anna Seghers porträtiert in ihrem 1932 erschienenen Roman Männer und Frauen aus Ungarn, Polen, Italien, Bulgarien und China, die sich dem kommunistischen Widerstand verschrieben haben. Wie beiläufig kreuzen sich ihre Wege, trennen sich wieder oder nehmen, losgelöst voneinander und zeitweise wie gespiegelt im anderen, einen ganz eigenen Fortgang. So unterschiedlich ihre Entwicklungen auch sein mögen, die Erfahrungen, die sie dabei machen, die Entscheidungen, vor die sie sich gestellt sehen, und die damit verbundenen Gefühle von Angst und Hoffnung sind universell und zeitlos. Seghers verknüpft verschiedene moderne Erzähltechniken zu einer »Märtyrerchronik« (Siegfried Kracauer) und einem wichtigen Zeugnis der Widerstandsprosa des frühen 20. Jahrhunderts.