In Krisenzeiten sind Zukunftsfragen besonders elementar. Ob es sich um Beziehungs-, Identitäts- oder gar veritable Systemkrisen handelt: Ein Funktionieren nach bisherigen Schemata scheint nicht mehr möglich. Den Veränderungen, die mit einer Krise einhergehen, werden zukunftsgerichtete Überlegungen und strategisches Handeln entgegengestellt – ganz gleich, ob der Erhalt des Status quo oder eine Entwicklung das Ziel sind. So anthropologisch konstant dieser Zusammenhang auf den ersten Blick ist, so variabel können konkrete Begriffe und Vorstellungen von Krise und Zukunft sein. Diese zu identifizieren und zu erforschen, haben sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes zur Aufgabe gemacht. Anhand kultureller Zeugnisse vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit bis in die Gegenwart widmen sie sich dem transkulturellen Phänomen von "Krise und Zukunft".