Seit der Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts setzte eine Entwicklung in der Kunst ein, die verstärkt die Wirkung und Bedeutung des Materials an einem Kunstwerk betont. Dies wurde dann immer augenscheinlich, wenn der Kanon kunstwürdiger Stoffe gesprengt wurde. Blut, Fett, Erde, Kunststoffe, Pigmente im Raum und nicht auf der Leinwand sind heute vertraute Szenarien für den Museumsbesucher und lange nicht mehr so skandalträchtig wie vor 30 Jahren.
Interessanter als das Material erscheint heute die Fragestellung, inwieweit der Einsatz von CNC-gesteuerten Maschinen und Druckern die Arbeit des Künstlers verändert bzw. schon verändert hat. Das Material als Gegenüber tritt zunächst zugunsten einer Bildschirmrealität zurück – Haptik, Sensorik, Gewicht, Geruch, all dies entfällt.
„Transparenz und Dichte“ präsentiert Bildhauer und Bildhauerinnen, die sich – jeder auf seine bzw. ihre besondere Art und Weise – mit Material beschäftigen. Die vorgestellten Künstler sind Mitglieder des Westdeutschen Künstlerbundes: Boris Doempke, Doris Kaiser, Jaimun Kim, Alke Reeh, Peter Schwickerath, Petra Siering und Suse Wiegand. Darüber hinaus werden Arbeiten vorgestellt von: Matthias Grotevent, Claudia Mann und Philipp Röcker.