Private Wohltätigkeit wurde von jeher als Schlüssel zur Lösung sozialer Probleme betrachtet, wenngleich auch mit unterschiedlicher Priorität. Über eineinhalb Jahrtausende hinweg bildete sie die bedeutendste Form sozialer Hilfeleistung und war somit eine der Säulen der Gesellschaft. Dieses Buch ist eine Geschichte der christlichen Spendenkultur, die die historische Entwicklung vom klassischen Almosen zur modernen Spende beschreibt. Zugleich wird dargestellt, welch wechselnde sozialpolitische und sozialethische Funktion der Spende dabei zukam. Mit dem Ende eines allgegenwärtigen Sozialstaats hängt der Aufbau einer modernen Bürgergesellschaft und die Gestaltung des unverzichtbaren Dritten Sektors auch wesentlich von einer Vertiefung der privaten Spenden- und Stiftungstätigkeit ab.
Der Autor untersucht, wie sich der heutige Spendenmarkt unter den Bedingungen des Medienzeitalters herausgebildet hat und welchen Gesetzmäßigkeiten modernes Fundraising heute folgt. Auch für die Spendenethik des 21. Jahrhunderts enthält das wieder zu entdeckende Erbe früherer Almosentheologie wertvolle sozialethische Impulse.