Die Beiträge des Sammelbandes widmen sich der Bedeutung sprachlicher und i.w.S. symbolischer Artikulationen individuellen Erlebens für Prozesse personaler Identitätsbildung. Das Spektrum der in dem Band vorgestellten Forschungen reicht von linguisti-schen über philosophische, kultur-, literatur- und erziehungswissenschaftliche bis zu religionssoziologischen Beiträgen. Der erste Teil des Bandes dient der anthropologischen Grundlegung eines Artikulationskonzepts. Untersucht werden unter anderem die Interdependenz phonetischer und kognitiver Akte im Vollzug von Artikulationen, die Vermittlung von Artikulation und Kognition durch Strukturen sozialer Interaktion, das Verhältnis von Repräsentation und Artikulation und die Funktion von Artikulationen für das gute Leben. Der zweite Teil des Bandes vertieft die begrifflichen – linguistischen und philosophischen Analysen – in einzelwis-senschaftlichen Studien. Die Beiträge widmen sich den Voraussetzungen und Formen gelingender Artikulation bei Kindern und Jugendlichen, dem Verhältnis sprachlicher und nichtsprachlicher Artikulation, der gesellschaftlichen Funktion von Literatur sowie der Bedeutung von Religion im Lichte eines artikulationstheoretischen Konzepts von Identitätsbildung.

Magnus Schlette und Matthias Jung: Einleitende Bemerkungen zu einer Anthropologie der Artikulation – Erster Teil: Begriffli-che Grundlagen – Christian Tewes: Die Irreduzibilität des Erlebens: Zum Qualia-Problem in der analytischen Philosophie des Geistes – Jürgen Trabant: Vom Schrei zur Artikulation – Katrin Arnold: Ausdruck und Artikulation: Ein Grenzgang zwischen Philo-sophischer Anthropologie und Symbolischem Interaktionismus – Matthias Jung: „Making us explicit“: Artikulation als Organisati-onsprinzip von Erfahrung – Ferdinand Fellmann: Artikulation:Ein Ausweg aus der Krise der Repräsentation – Magnus Schlette: Selbstverwirklichung durch Artikulation –Zweiter Teil: Transdisziplinäre Perspektiven – Sybille Gerlach: Artikulation und Reflexion: Nachdenklichkeit lernen in der Grundschule – Jörg Döring: Mapping Body Projects: Kleidung und Körperschmuck als Medien jugendkultureller Artikulation – Thomas Göller: Lautlose Verlautbarung:
Artikulationsformen in Thomas Manns Zauberberg am Beispiel Mynheer Peeperkorns – Rudolf Lüthe: Homo narrans – der Mensch als erzählendes Wesen: Narrative Selbstartikulation als ein anthropologisches und als ein kulturhistorisches Phänomen – Christel Gärtner: Selbstartikulation und Diskurshilfe im Prozeß religiöser Sinnsuche – Volkhard Krech: Religiöse Erfahrung und artikulatorische Identitätsbildung in Konversionserzählungen: Wissenschaftsgeschichtliches und Systematisches –Hinweise zu den Autorinnen und Autoren