Der frühromantische Poesiebegriff ist als 'Problemlösungsaktivität' zu sehen. Unter dieser These wird er hier – auch in seiner Aktualität – rekonstruiert. Das Problem ist die 'dürftige Zeit' der Moderne, in der kein Absolutes, kein Ganzes mehr vorstellbar scheint. Die progressive Universalpoesie, die durch die sprachliche Reflexion konstituiert wird und sich durch das dynamische Spiel der selbstreflektierenden Sprache ständig selber vorantreibt, substituiert – gemeinsam mit der Religion und der Philosophie – die Stelle jener abwesenden Ganzheit. So entsteht geradezu eine Metaphysik der nachmetaphysischen Zeit, die den metaphysischen Durst der Moderne stillt.