An dem schillernden Zentalbegriff Lacans, dem des 'Genießens', bringt dieses klare, um Einführung ins Thema bemühte Buch Licht ins Dunkel eines schwierigen Autors.
Der Autor setzt nicht an der Alltagsethik von Gut und Böse dieses oder jenes Genießens an, sondern stellt die Frage transzendentalphilosophisch nach dem Motto: 'Was Sie schon immer über Kants Ethik wissen wollten, aber Lacan nie zu fragen wagten.'
Für Lacan ist das Genießen – die 'jouissance', die auch die Nähe zum Zwang beinhaltet – der eigentlicher Kern des moralischen Gesetzes und mithin die Pflicht. Läßt sich daher vom kategorischen Imperativ gar als einem 'Imperativ des Unbewußten' sprechen?
Neben einer Rekonstruktion von Kants Ethik im Kontext von Autoren wie Slavoj Zizek und Alenka Zupancic wird Lacans Begriff der jouissance genauer bestimmt, um dann zu untersuchen, wie Lacan die Ethik Kants deutet und ob er auf diesem Wege eine 'Ethik der jouissance' zu begründen vermag.