Der Autor, selbst Übersetzer von Werken Auguste Comtes (bei Turia + Kant 2004 ff.) und Philosophiehistoriker, geht in dieser kurzen Abhandlung dem neuzeitlichen Problem eines neuen Verständnisses der Religiosität nach, das den Kriterien der Aufklärung und der weltumspannenden Koexistenz der Gesellschaften entspricht.
Das Buch behandelt das Ungenügen der Philosophie, in Fragen der Religion über den rein subjektiven Standpunkt nicht hinausgehen zu können. Daher ist der Ansatz dieser kleinen Schrift auch ein soziologischer, weil Comte und Durkheim den Zusammenhalt der Gesellschaft durch die Religion begründet ansehen. Seit Descartes hat sich nämlich die abendländische Philosophie darauf beschränkt, das Religiöse unter der Annahme zu untersuchen, dass es dem Subjekt zugänglich ist. Dennoch glaubt der Autor, dass Religiosität als subjektives Gefühl nicht ausreicht, um die Gemeinschaft nicht nur der Nationen, sondern auch der Menschheit insgesamt zu begründen. Eine besondere Rolle spielen daher die religiösen Symbole, die auf den Anderen hinweisen, wie das Abendmahl bei den Christen, die Beschneidung und das gemeinsame Essen bei Juden und Muslimen.