Seit der grundlegenden Studie Alfred Hermanns zur „Königsnovelle“ in Ägypten hält die Diskussion über die Eigenständigkeit und Relevanz dieser Textform an.
Das erklärte Ziel der vorliegenden Untersuchung ist nun eine „Neudefinition des Begriffes der Königsnovelle, die sich nicht nur auf inhaltliche Aspekte stützt, sondern auch Grammatik und Form berücksichtigt“. Angesichts der außerordentlich angewachsenen Zahl der für die Königsnovelle beanspruchten Texte wird eine verantwortbare Bestimmung der Kriterien postuliert, die sich primär an der Ausdruckseite orientiert, um so einen Kern der Textgruppe identifizieren zu können. Die so gewonnene Grundlage kann u.a. die Frage nach der Einwirkung der Königsnovelle auf die altorientalische Literatur und damit auch den Vergleich mit biblischen Texten neu beleben.