Die gesellschaftliche Stellung des Autors und die kulturelle Funktion des Schreibens verändern sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Damit ändern sich auch die Vorstellungen von kreativer Individualität und Autorschaft. Mehr denn zuvor gewinnen beide an Komplexität im Versuch, mit einer immer komplexeren Wirklichkeit Schritt zu halten. Im Laufe dieses Prozesses geraten die Vertreter des literarischen Modernismus in kritische Auseinandersetzung mit dem literarischen, kulturellen und sozialen Umfeld. Die poetologische Reflexion richtet sich auf Strukturen, mit deren Hilfe Bewusstsein und Weltentwurf je neu perspektiviert werden können. Es geht darum, auf der Höhe der eigenen Zeit zu schreiben und das Zeitgenössische zugleich zu transzendieren. Die hier versammelten Arbeiten konzentrieren sich auf die Ambiguität des Unternehmens und die Aporien, in die es sich verstrickt.