Die Jahrtausendwende hat es gezeigt: Der ungebremste Fortschrittsoptimismus des ausgehenden 20. Jahrhunderts ist angesichts von neuen und alten Kriegsschauplätzen, Terroranschlägen und Naturkatastrophen einer Krisenstimmung gewichen, die in Deutschland zudem durch wirtschaftliche Stagnation und massive soziale Einschnitte genährt wird. In der Bearbeitung gesellschaftlicher wie individueller Verlust- und Grenzerfahrungen wird ein traditionelles Motiv christlich verstandener Seelsorge wieder virulent, das zeitweise von Religionskritik und Psychologie diskreditiert wurde: trösten und Trost erfahren.
Die Beiträge verleihen dem Anliegen des Bandes in zwei Richtungen Konturen: Zum einen werden über die Trauerbegleitung hinaus weitere Kontexte für das tröstende Seelsorgegespräch benannt; zum anderen verweisen die Aufsätze auf die Dimension des Trostes in unterschiedlichen pastoralen Handlungsformen, so daß insgesamt gesehen das integrative Potential einer „tröstenden Seelsorge“ deutlich werden kann.