Das Buch stellt Arendts Denken in den Kontext der gegenwärtigen Globalisierungsdebatte. Dem allgemeinen Diskurs der Alternativlosigkeit wird Arendts emphatischer Begriff des Neubeginnens als Moment politischen Handelns entgegengestellt. Ihr Denken wird dazu in Verbindung gebracht mit der politischen Theorie der Gegenwart, u.a. mit den Thesen von Jean-Luc Nancy, Claude Lefort, Giorgio Agamben, Ernesto Laclau und Chantal Mouffe. Vor diesem Hintergrund untersucht der Autor den zeitlichen und den räumlichen Aspekt des Handelns: Der 'Augenblick' des Neuanfangs in der Geschichte heisst bei Arendt 'Revolution' – die Gründung der Freiheit. Der 'Ort', an dem Neuanfänge in die Geschichte stürmen, heisst bei Arendt 'Welt'. Zu oft aber dreht sich die Globalisierungsdebatte um einen alternativlosen Begriff von 'Globus'. Der Autor plädiert dafür, einen Begriff von 'mundus', von Welt im Arendtschen Sinn, in die Debatte einzuführen. Die Antiglobalisierungsbewegung dürfe sich nicht um den Globus-als-Globus drehen, sondern um die Welt-als-Welt, d.h. um die Herstellung und Bewahrung politischer Öffentlichkeiten. Die Antiglobalisierungsbewegung würde so zur Altermundialisierungsbewegung. Der zentrale Slogan der Bewegung: 'Eine andere Welt ist möglich', hieße dann vor allem: Politisches Handeln ist nach wie vor möglich, und zwar als Neubeginn. Als 'Revolution' und als 'Welt'.