Das Ziel dieser Arbeit ist die Analyse grundlegender Motiv- und Erzählstrukturen im gesamten Werk von Robert Coover und damit die Darstellung eines umfangreichen und äußerst vielseitigen Werkes in seiner Kontinuität und Entwicklung. Die Studie geht über die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse zu Coover, der neben Thomas Pynchon und William Gaddis zu den bedeutendsten experimentellen Autoren der USA gehört, insofern hinaus, als sie erstmals alle Romane Coovers in gleicher Weise berücksichtigt und die Lücke zwischen dem aufmerksam rezipierten Frühwerk und dem weitgehend ignorierten Spätwerk schließt. Indem für die Romane ein vereinheitlichendes, aber äußerst flexibles Grundmodell entwickelt und dieses in seinen unterschiedlichen Variationen aufgezeigt wird, macht die Arbeit zum ersten Mal das vier Jahrzehnte umfassende Oeuvre Coovers sowohl in seiner Gesamtheit als auch in seiner Vielfalt erfahrbar. Dieses strukturbildende Modell ist eine Synthese der Motive der Simulation, des abwesenden Zentrums und des Karnevals, die alle für Coovers Werk von größter Bedeutung sind und sich gegenseitig beeinflussen. Seine Romane lassen sich als postmoderner Karneval lesen, der sich um ein abwesendes Zentrum dreht.