Der Autor zeichnet die Peripetien der gesellschaftskritischen Negation in den Werken Mallarmés, Valérys, Adornos und Lyotards nach. Er beschreibt das Verhältnis der beiden französischen Dichter zu Kant, Hegel, Nietzsche und Adorno, um zu zeigen, wie sehr die negative Dialektik Mallarmé und Valéry verpflichtet ist. Zugleich erscheinen diese Dichter als Vorläufer von Adornos ästhetischer Theorie, die auf Valérys Gedanken gründet, dass das Schöne negativ ist ("le Beau est négatif", Valéry). Dieses Negativ-Schöne widersteht der kommerziellen Kommunikation der Kulturindustrie, indem es das Hässliche und das Erhabene aufnimmt und dabei sowohl die Autonomie der Kunst als auch die des individuellen Subjekts stärkt. Diese ästhetische Hierarchie, die das Erhabene dem Negativ-Schönen unterordnet, wird von Lyotard umgestürzt. Er wendet die Negativität des Erhabenen gegen das individuelle Subjekt. Obwohl er in vieler Hinsicht als Erbe der negativen Ästhetiken Mallarmés, Valérys und Adornos gelten kann, bricht er mit einem negativen Denken, das auf die Autonomie des Subjekts ausgerichtet ist. Dieser Bruch zeugt von einer neuen, postmodernen Problematik, die von der Indifferenz als Negation einiger moderner Grundwerte geprägt ist: der gesellschaftlichen Emanzipation, der ästhetischen und revolutionären Utopie, der individuellen und künstlerischen Autonomie. Im letzten Kapitel steht die Frage nach der Bedeutung des Erhabenen für die postmoderne Literatur im Mittelpunkt, die in ihrer Gesamtheit nicht mit dem lesbaren, dem konsumierbaren Text identifiziert werden sollte.