Leonardo Sciascia und Manuel Vázquez Montalbán zählen zu den meistbeachteten Autoren der jüngeren italienischen und spanischen Literaturgeschichte, und beide haben sich diesen Rang zunächst mit Kriminalromanen erschrieben – in einer Zeit, in der das Genre noch mit dem Makel des Trivialen behaftet war. Dank ihrer Vorarbeit sind kriminalistische Erzählmuster, die die Studie im Begriff des „detektorischen Erzählens“ fasst, in den letzten zwanzig Jahren auch in Italien und Spanien Teil der Höhenkammliteratur. In der kontrastiven Analyse ausgewählter Romane sowie politischer und literarturtheoretischer Essays beider Autoren verfolgt die Arbeit die Ausdifferenzierung des detektorischen Erzählens bis in die neunziger Jahre und weist nach, dass die Detektion gesellschaftlicher Machtverhältnisse als aufklärerisches Ideal den roten Faden beider Gesamtwerke bildet; wobei zuletzt auch kritisch nach der (Macht-) Position Sciascias und Vázquez Montalbáns im literarischen Feld gefragt wird.