Auch wenn seit einiger Zeit das Ende der so genannten Spaßgesellschaft beschworen wird, die Richtlinien der Eventkultur gelten weiter. Immer nachhaltiger wird die Kunst dazu gedrängt, ihre Ausstellungen als Ereignisse zu konzipieren, ihre Exponate als Stoff für massenwirksame Großveranstaltungen einzusetzen.
Die hochaktuelle Publikation mit Werken von über 80 Künstlern zeigt auf, wie in den letzten 120 Jahren die gesellschaftliche Bedeutung des Sensationellen oder Tragischen in der Kunst begriffen und der Stoff des Spektakels erforscht, erweitert, verwandelt oder zerstört wurde. Sie setzt ein mit der Erfindung des Films am Ende des 19. Jahrhunderts, findet einen weiteren Schwerpunkt in der Modernisierung und Ausweitung der Massenmedien nach dem Zweiten Weltkrieg und führt schließlich zur Situation der Kunst am Beginn des neuen Jahrtausends, wo jeder noch so kleine Anlass seine theatralische Qualität vorzeigen muss, jede intime Regung der Individuen zum Unterhaltungsstoff für die Massen werden kann.

Die vorgestellten Künstler (Auswahl):

Antonin Artaud, Matthew Barney, Jake & Dinos Chapman, Marcel Duchamp, Marlene Dumas, James Ensor, Nan Goldin, Richard Hamilton, Martin Kippenberger, Yves Klein, Yayoi Kusama, Michael Light, E.-J. Marey, Paul McCarthy + Jason Rhoades, Takashi Murakami, Richard Prince, Ed Ruscha, Jean Tinguely, Cindy Sherman, Andy Warhol

Ausstellung: Museum der Moderne Salzburg 18.6.-3.10.2005