Eberhard Havekost (*1967) gehört seit einigen Jahren zu den international angesehensten jungen deutschen Malern. Was ist es, das die Bilder des Dresdener Künstlers so beunruhigend macht, so zwitterhaft? Fotografische Perspektiven bei großflächigem Pinselduktus, kontrollierte Unschärfe bei präziser Ausschnitthaftigkeit, vor allem aber eine Undurchdringlichkeit, die den auf Malerei eingestellten Blick, der verweilen möchte, immer wieder an Gesichtsfassaden, Gefühlsfassaden, Hausfassaden abrutschen lässt. Havekost bearbeitet stets medienvermittelte Bilder aus Fernsehen und Zeitungen, in letzter Zeit auch eigene Fotografien. Dabei geht es jedoch nicht, wie bei Gerhard Richter, um die malereiskeptische Aufwertung des fotografischen Sujets, sondern um den medienskeptischen Umgang mit Fotografie als Dokument.
Die Publikation versammelt zum ersten Mal Gemälde Eberhard Havekosts aus den vergangenen sieben Jahren der zentralen Themenbereiche Figur und Behausung, Fenster, Fassaden und Freizeitvehikel.

Ausstellungen: Kunstmuseum Wolfsburg 5.11.2005-19.2.2006 · Stedelijk Museum CS, Amsterdam 9.3.-29.5.2006