Aus retrospektiver Sicht stellen Goethe, Schiller und Kleist in ihren Geschichtsdramen Götz von Berlichingen, Wilhelm Tell und Hermannsschlacht den Selbsthilfeanspruch der Protagonisten gegen unterschiedliche Formen der Unterdrückung in verschiedenen Umbruchszeiten dar. Im Götz rückt Goethe die Rechtsmissstände und den Herrschaftsmissbrauch des Absolutismus sowohl im Spätmittelalter als auch in seiner eigenen Gegenwart ins Blickfeld; im Tell behandelt Schiller das Selbsthelfertum der alten Schweizer im Blick auf die Französische Revolution, und in der Hermannsschlacht greift Kleist auf den Widerstand der Germanen gegen die Fremdherrschaft der Römer zurück, meint jedoch nichts anderes als den nationalen Appell für ein Kampfbündnis gegen Napoleon.