Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft unserer Gesellschaft. Diese allgemein anerkannte Erkenntnis wurde bis vor kurzem durch eine vergleichsweise geringe Stellung der Bildung in der Tagespolitik getrübt. Der PISA-Schock zerstörte schlagartig die Illusion von der hohen Qualität des deutschen Bildungssystems. Ein Schuldiger für die PISA-Misere war schnell ausgemacht: Der deutsche Bildungsföderalismus in Gestalt der Kultusministerkonferenz.
Der Autor geht dieser Behauptung nach und stellt die These auf, nicht der Föderalismus selbst, sondern seine überregulierte Organisation im Bildungsbereich trägt die Verantwortung für die schlechten Ergebnisse der beiden PISA-Studien. Als korrigierendes Element schlägt er ein gesamtdeutsches Zentralabitur vor, das den Föderalismus nicht abschaffen, sondern die Bildungshoheit der Länder stärken soll. Zunächst nimmt er eine Bestandsaufnahme der Bildungsorganisation in Deutschland vor, zeigt die Kritik an der Kultusministerkonferenz auf und beschäftigt sich eingehend mit den Vor- und Nachteilen eines Zentralabiturs auf Landesebene.
Auf dieser Grundlage erarbeitet der Autor das Modell für ein gesamtdeutsches Zentralabitur und geht dabei auf alle relevanten Fragen ein. Neben den pädagogischen stehen dabei vor allem die institutionellen Merkmale zentraler Abschlussprüfungen im Mittelpunkt. Die Chancen für die Umsetzung des Modells werden in einer Prognose unter Berücksichtigung der Positionen der wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Akteure abgewogen. Im Kern des Modells ist es der Wähler, der durch die völlige Vergleichbarkeit und Transparenz der Abiturergebnisse die bildungspolitische Arbeit seiner Regierung bewerten kann.