Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, einer Zeit, in der Arbeit knapp zu werden scheint und die Beschäftigungskrise zum politischen Thema geworden ist, erneuert sich auch das Interesse an der Geschichte der Arbeit und der Arbeiterexistenz. Insbesondere geraten dabei die Länder des in den achtziger Jahren zerfallenen sowjetischen Blocks in den Blick. Am Beispiel der DDR im ostmitteleuropäischen Vergleich fragen die in diesem Band versammelten Beiträge nach der sozialen Realität des politisch postulierten Arbeiterstaates. Dabei stehen die folgenden Themen im Vordergrund: Beziehung zwischen Führungseliten und Arbeiterschaft - Konflikt und Arrangement; Arbeitsbeziehungen und -verhältnisse zwischen ökonomischen und politischen Zwängen; Arbeiterexistenz als soziales Privileg und lebenspraktische Beschränkung; betriebliche und außerbetriebliche Segmente der Lebenswelt im Funktionszusammenhang.