Vom "Deutschen Wörterbuch" der Brüder Grimm, einem überragenden wissenschaftlichen Unternehmen mit bis heute anhaltender Wirkung auf die lexikographische Behandlung aller Sprachen, erschien 1854 bei S. Hirzel in Leipzig der erste Band. Es war das Hauptwerk ihrer Berliner Jahre von 1841 bis 1859 / 63. Sie selbst arbeiteten in ihren letzten zwei Lebensjahrzehnten an vier Bänden für die Buchstaben A bis F, über 100 Germanisten schlossen die Erstbearbeitung des Wörterbuchs in weiteren mehr als 100 Jahren ab.

Das Wörterbuch war nicht das einzige Werk, das die Brüder Grimm in dieser Zeit schufen. Neben zahlreichen Abhandlungen für die Akademie der Wissenschaften schrieb Jacob Grimm beispielsweise seine "Geschichte der deutschen Sprache", und Wilhelm Grimm gab den "Kinder- und Hausmärchen" jene Formung letzter Hand, in der sie in aller Welt gelesen werden.

Die Übersiedlung der Grimms nach Berlin 1841 wurde durch ihr mutiges Auftreten im Verfassungskonflikt des Königreichs Hannover erforderlich. 1837 waren sie aus ihren Professorenstellen in Göttingen entlassen worden. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen stellte unmittelbar nach seiner Regierungsübernahme die Mittel zur Verfügung, um die Brüder Grimm nach Berlin zu holen.

Das Buch zur Ausstellung 'Die Brüder Grimm in Berlin' zeichnet ihren Weg nach Berlin nach, macht mit ihrem privaten Lebensbereich jener Zeit ebenso bekannt wie mit ihrer öffentlichen und wissenschaftlichen Arbeit und stellt Geschichte und Gegenwart ihres Wörterbuchs vor.